Das Governo-Verfahren ist eine vor allem für Chianti typische Kellertechnik, bei der ein Teil der Trauben nicht sofort vinifiziert, sondern zuerst für ein paar Wochen angetrocknet wird. Erst dann werden sie den restlichen bereits in Gärung befindlichen Trauben zugesetzt und erzeugen so einen zweiten Gärvorgang (oft auch doppio passo genannt). Das Ergebnis der stärkeren Extraktion und der Nachgärung sind deutlich konzentriertere, fülligere, kurzum rundere Weine. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür ist der Fusco Rosso Governo Toscana IGP, dem der Hauptrebsorte Sangiovese ein wenig Cabernet Sauvignon und Canaiolo zugefügt wurden. Dieser wunderschön rubinrote Wein ist herrlich aromatisch, intensiv und harmonisch, mit einem Bouquet von reifen schwarzen Beeren, Vanille und Schokolade und einem vollen, samtigen Körper. Am Gaumen sind die Noten von Beeren und Vanille angenehm ausgewogen und machen den Fusco Rosso Governo Toscana IGP zu einem Geschmackserlebnis, das lang anhält und unbändige Lust auf neuerliche Verkostung weckt - was sich bei diesem Preis auch leicht verwirklichen lässt. Den Kritikern von falstaff ist der Fusco Rosso 91 Punkte wert. Übrigens: das handgeschriebene Zitat auf dem Etikett „Fatti non foste a viver come bruti ma per seguir virtute e canoscenza“ stammt aus Dante Alighieris Inferno.